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WDR © 1993

Dann lieber ins falsche Paradies

Zwei Monate lang hat der libanesische Filmemacher Imad Karim drei Flüchtlinge begleitet, die in Deutschland Antrag auf Asyl stellten. Um die Intimität der Begegnungen nicht zu stören, arbeitete er mit einer kleinen Amateurkamera. Am Schneidetisch erkennt er, der vor 18 Jahren aus seiner Heimat floh, in dem Material seine eigenen Erfahrungen. Das von ihm verdrängte Heimweh wird wieder lebendig und öffnet ihm die Augen für die Probleme der Flüchtlinge. Imad Karim lernte die drei in der Zentralen Anlaufstelle in Karlsruhe kennen: den moslemischen Algerier Habib, den tamilischen Hindu Ganish und Christen Christoph aus Bukina Faso.

 

Ganish bewundert Deutschland, für ihn ist es das Paradies. Seinen Angehörigen schreibt er, wie gut es ihm gehe, dass er Arbeit hätte und eine Wohnung … Er lügt. Am Ende muss er untertauchen, sein Antrag wird abgelehnt.

 

Habib will erst mal abwarten, „aber nicht ewig“. Er wird mit anderen Algeriern in Offenburg untergebracht. Sie beklagen sich über das schlechte Essen, vergeblich. Ihr zerstörter Stolz wächst wieder, als sie endlich arbeiten dürfen, für zwei Mark die Stunde. Habib landet am Ende in Untersuchungshaft. Er soll an einem Autodiebstahl beteiligt gewesen sein. Sein Asylantrag wird abgelehnt.

 

Christoph wird von Karlsruhe aus nach Heilbronn gebracht. Die Bedingungen dort im Heim sind katastrophal. „Heilbronn ist die Hölle. Ich habe noch nie so viele aggressive Menschen auf einem Haufen gesehen.“ Sein Asylantrag wird schließlich als „begründet“ angesehen.

 

Es entstanden Portraits von drei Menschen, die über die Nüchternheit der üblichen Fallstudien hinausgehen. Sie sind keine Helden und auch keine Opfer. Sie sind in erster Linie Menschen mit all ihren Widersprüchen.
QUELLE

 

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